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Alt St. Mauritius in Buchheim

Die Bedeutung der Kirche ergab sich zunächst aus ihrer Zugehörigkeit zum Kölner Domstift als bischöfliche Eigenkirche im Zusammenhang mit den Besitzungen des (Buchheimer) Hofgutes. Sie war Pfarrkirche für einen größeren Sprengel, insbesondere aber für Mülheim, und blieb dies offiziell bis zum Ende des 18. Jh., obwohl Mülheim unter dem Patronat der Grafen, dann Herzöge von Berg eine rasante Entwicklung nahm und auch der Pfarrer seit Anfang des 15. Jh. in Mülheim wohnte. Das Pfarrrecht aber, das auch Grundlage der Einkünfte (des „Zehnten“) war, bedeutete, dass die Gläubigen die sonn- und feiertäglichen Messfeiern in St. Mauritius wahrzunehmen hatten, hier auch die Taufen und Hochzeiten sowie auf dem zur Kirche gehörigen Friedhof, dem Kirchhof, die Beerdigungen stattfanden. St. Clemens in Mülheim dagegen war Filialkirche und nur Ort der Wochentagsmesse, während St. Mauritius die Mutterkirche war.

„Matrix est in Bocheim ecclesia autem in Mulheim est filialis“, wie es so treffend in einer Beschreibung von 1676 heißt. Der Bau, für den es erst aus dem Jahre 1276 eine Erwähnung gibt, als die Kirche „sancti Mauricii in Bucheim“ eine jährliche Stiftung für die Beleuchtung erhielt, brannte im Truchsessischen Krieg 1583 aus und wurde bis 1593 durch das Domkapitel wiederhergestellt.

Das Turmdach musste aber die Pfarrgemeinde, die dafür zuständig war, erneuern, was sie widerwillig tat. Den Eisgang von 1784 überstand die Kirche dank ihrer etwas erhöhten Lage, nicht aber die Besetzung durch französische Truppen 1795. Damit gingen die Pfarrrechte auf St. Clemens in Mülheim über, 1803 endete mit der Säkularisation die Verbindung zum Kölner Dom. Erst 1849 wurden Teile der Kirche als Friedhofskapelle wiederhergestellt: Apsis, Chorquadrat mit Süd- und Nordannex und ein Mittelschiffjoch.

1928/29 als Kriegergedenkstätte eingerichtet, 1943/44 im Zweiten Weltkrieg beschädigt, wurde sie 1950/52 wiederhergestellt sowie 1962/64 und 1989/91 restauriert. Da es weder alte Ansichten noch schriftliche Quellen gibt, ist die Datierung der Kirche allein aus kunsthistorischer Analyse möglich. Diese erfolgte in akribischer Weise durch Christoph Bellot, der die in der Apsis erhaltenen Kelchblockkapitelle mit Palmettendekor in die Zeit um 1200 einordnen kann und glaubhaft vorschlägt, dass die romanische Kirche eine dreischiffige Basilika mit gerade schließenden Seitenschiffen war. Ein Turm ist durch die Reparatur von 1593 belegt. Die an das Chorquadrat angefügten Annexbauten, die dem Bau heute eine Querhausform geben, entstanden wohl Ende des 16. Jh. Völlig einzigartig ist die hier erhaltene Verbindung von romanischer Kirche und katholischem Kirchhof, auf dem seit dem frühen Mittelalter beerdigt wird.

Hiltrud Kier

Fotos: Celia Körber-Leupold

Alt St. Mauritius in Buchheim

 

Sonderburger Straße

Es handelt sich um die Friedhofskapelle.

Öffnungszeiten:

bitte im Pfarramt erfragen

 

St. Clemens und Mauritius

Alte Wipperfürther Straße 53

51065 Köln

Tel: (0221) 613012

Web: www.clemens-mauritius.de