Inkrustierte Mosaikplatte
Ein karolingischer "Steinteppich"
Im Lapidarium von St. Pantaleon ist eine aus zwei Fragmenten bestehende Kalksteinplatte mit wertvollen Einlegearbeiten ausgestellt.
Dorothea Hochkirchen hat diese Fragmente ausführlich untersucht und einen Rekonstruktionsvorschlag vorgelegt (Colonia Romanica, Jahrbuch des Fördervereins Romanische Kirchen 2006, S. 137ff).
Hochkirchen identifiziert drei Typen von Steinmustern und geht von einer symmetrischen Anordnung dieser Muster auf einer ursprünglich deutlich größeren Platte aus. Ihr Rekonstruktionsvorschlag ist in der beigefügten Abbildung zu sehen.
Durch Vergleich mit ähnlichen Steinplatten in Inkrustierungstechnik kommt Hochkirchen zu dem Schluss, dass es sich vermutlich um eine Altarantrittsplatte gehandelt hat, also um einen kostbaren steinernen Teppich. Dafür sprechen auch deutliche Abnutzungsspuren an den Fragmenten.
Durch sorgfältigen Vergleich der Einzelmuster und hierarchische Stufung des Schmucksteinmaterials nach seiner Kostbarkeit gelangt Hochkirchen zu einem Muster, in dem ein achsensymmetrisches Kreuz zu erkennen ist. Auch dies könnte ein Hinweis auf die Verwendung als Altarantrittsplatte sein.
Datiert werden die Fragmente ins 9. Jahrhundert; sie gehören somit zum karolingischen Bau und damit zu den ältesten Ausstattungsstücken der Kirche.