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Gabelkruzifixus

Gabelkruzifixus

um 1380

Nussbaum; Höhe 166 cm, Breite (Spannweite der Arme) 169 cm

St. Georg, Westchor

 

Der Gabelkruzifixus, der in der Zeit um 1380 entstanden ist, befindet sich in der mittleren Nische der Westwand im Westchor. Es handelt sich um ein spätes Beispiel des Crucifixus dolorosus. Diese Bildform stellt in besonders eindringlicher Weise den Gekreuzigten als Leidenden dar. Religiöse Strömungen des 13./14. Jahrhunderts hatten unter dem Einfluss der Mystik eine Passionsfrömmigkeit entwickelt, die zur Ausbildung dieser Bildform führte. Weitere frühe Beispiele dieses Typus befinden sich in den Kölner Kirchen St. Maria im Kapitol (1304) und St. Severin (1330/40) .

Ob der Crucifixus dolorosus zum ursprünglichen Bestand der Georgskirche gehörte, ist ungeklärt. Möglicherweise stammt er aus der heute abgebrochenen Karmeliterkirche St. Maria vom Berge Karmel an der oberen Severinstraße. Der lebensgroße Leib des Gekreuzigten, der hager und ausgemergelt ist, hängt an einem (modernen) Gabelkreuz. An drei Punkten dieses Kreuzes ist der Korpus befestigt (Dreinageltypus). Der Kopf, mit einer schweren Dornenkrone versehen, ist nach rechts auf die Brust gesunken. Den gesamten Leib bedecken Geißelwunden, aus denen lange Blutbahnen herablaufen. Nur ein Lendentuch bedeckt den versehrten, vom qualvollen Tod gezeichneten Körper.

Bei einer Restaurierung des Kreuzes in den Jahren 1953/54 wurde die in größeren Teilen erhaltene, gotische Farbfassung freigelegt. Es erwies sich, dass der Körper ursprünglich in einem hellen Ton gefasst war und hellrote Blutspuren aufwies; die Dornenkrone war grün, das Lendentuch weiß mit goldenen Streifen an den Säumen bemalt.

Führungen nur nach Absprache mit dem Pfarramt

 

Diözesanzentrum für Menschen

mit Hörbehinderung

Am Waidmarkt / Ecke Georgstraße

50676 Köln

Tel.: (0)221 - 888813-0

 

https://www.georg-koeln.de

 

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